Doc Rods Flyfishing



Omme A - Juli 2010

Per Zufall bekam ich im Juli noch Gelegenheit ein Wochenende in den Zuflüssen der Skjern A zu fischen. Leider war das Juli-Wetter, Ihr wisst es ja selber, mehr als bescheiden. In der niedersächsischen Tiefebene zerfloss man förmlich und wollte an keinerlei Aktivitäten denken, die über den Gang zur Dusche oder zum Kühlschrank hinaus gingen. Nichts desto trotz wurden die Lachs und Mefosachen auf Vordermann gebracht, ein paar neue Fliegen getüddelt und es ging ab nach Dänemark. Schließlich hat sich Verwandtschaftsbesuch aus Übersee angekündigt um den europäischen Fettflossenträgern auf die Schuppen zu rücken. Und den fischverwöhnten Amis wollte man natürlich auch etwas bieten…

Für unsere Familientreffen wurde ein Ferienhaus in Skaven Strand am Ringköbingfjord gebucht, so dass sich die Auswahl der zur Verfügung stehenden Flüsse auf die Skjern A und deren Zuflüsse beschränkte. Da ich hier zuvor ebenfalls noch nicht gefischt hatte, wurde erst mal bei Korskolm angefragt wie die Lage so war. Das war ca. 2 Wochen vor der Anreise. Die Bedingungen waren bescheiden. Wenig Wasser und Fisch. Allerdings erwarteten die Locals den sommerlichen Grils und vor allem Mefoaufstieg beim nächsten Regen. Als Fluss wurde mir von den Guides die Omme A, einer der großen sündlichen Zuflüsse der Skjern empfohlen (Mündung bei Tarm).

Endlich in DK angekommen ging es erst mal zu Korsholm um die aktuelle Lage abzuchecken. Es hatte nämlich geregnet!!! Und das nicht zu knapp. Seit nun mehr 2 Tagen hat es immer mal wieder gute Niederschläge gegeben. Es war nicht mehr so heiß und der Westwind hatte zugenommen. Deshalb waren die Jungs bei Korsholm auch mehr als euphorisch, was die Fischerei in ihrem Hausgewässer anbelangte. Es gab vereinzelte Fänge von schönen Fischen. Einen Tag zuvor konnte ein Däne in der Skjern 2 Lachse bis 95cm fangen. Und alles um die Mittagszeit!!!
Das klang doch sehr vielversprechend!!!

Also Sachen geschnappt und ab ans Wasser. Wir entschieden uns für den mittleren Abschnitt der Omme A für den ersten Frame, der östlich von Tarm an einer Brücke liegt. Die Omme A ist ein wunderschöner ca. 10-15m breiter (z.Zt) angetrübter, oder brauner Fluss in seinem natürlichen Flussbett. Nach dem ersten Durchgang mit der Einhand, entschied ich mich doch für die leichte 2-Hand Rute. Damit konnte ich entspannter am dicht bewachsenen Ufer fischen und die Fliege besser führen. Da die kleine A an manchen Stellen bis zu 2m tief war (meist 1-1,5m), fischte ich mit einem Sink Tip Schusskopf, einem Super Fast Sinking Polyleader und einem 0,28er Fluo Tippet. Als Fliegen wurden mir kleine, beschwerte, braune, oder orangefarbene Tubenfliegen empfohlen. Die Kombination war perfekt. Man konnte die Fliege sehr gut führen und grundnah präsentieren. Leider war der erste Durchgang trotz ausgezeichneter Bedingungen mit hohem Wasserstand, bedecktem Wetter und gutem Wind, nicht vom Erfolg gekrönt. Immerhin konnten wir feststellen, dass die Omme A ein hervorragendes Gewässer zum Fischen auf Rotaugen ist… Desweiteren blieb noch die ein oder andere kleine Bachforelle hängen.





Ich brauche eigentlich nicht um den heißen Brei herum schreiben. In den 2 folgenden Tagen blieb außer vielen, vielen Rotaugen und vereinzelten kleinen Bachforellen nichts nenneswertes hängen. Wir fischten wunderschöne Stellen ab. Erwähnenswert sind die Mündung der Omme A in die Skjern A, wo man super eine verheißungsvolle Kante und einen tollen Pool an der Mündung abfischen kann.



Außerdem machte eine etwas weiter stromauf liegende Stelle einen guten Eindruck. Hier mündet die kleine GundesbØl A in einer Flusskurve in die Omme A. Aber auch dort blieb leider kein Lachs oder eine Mefo hängen.



Obwohl wir die Fliegendose einmal rauf und runter durchgefischt und die verschiedenen Tageszeiten und Stellen ausprobiert hatten, gingen wir trotz der unerwartet guten Bedingungen leer aus. Rein landschaftlich ist die Omme A auf jeden Fall zu empfehlen. Außerdem hat sie im Oberlauf einen exzellenten Rotaugenbestand. Nee, jetzt mal im Ernst. Beim nächsten Mal klappt’s. Dieses Flusssystem ist auf jeden Fall eine Reise wert und zu besserer Zeit klappt’s bestimmt auch mit den anadromen Salmoniden…