Laksefiske Nord-Norge - August 2011
Anfang August war es endlich soweit. In aller Herrgottsfrühe ging es mit Zug und Flug Richtung Nord Norwegen. In Oslo nur noch umsteigen und dann ging es endlich Richtung Tromsö. Wahnsinn bei wolkenlosem Himmel über Norwegen zu fliegen!!!
Endlich angekommen, dann nur noch den Mietwagen abgeholt und dann machten wir uns auf den Weg Richtung Finnmark zu unserem ersten Lachsfluss. In der ursprünglichen Planung sollte es erst an den Reisaelva in der Troms gehen. Doch nach der bisherigen desolaten Lachssaison 2011 zogen wir es vor den Reisa abzuschreiben und uns auf den Weg an den Repparfjordelva zu machen. Dies bedeutete eine sieben stündige Autofahrt in unserer kleinen, vollgepackten Knutschkugel durch eine wunderbare Landschaft.
Am Samstag morgen waren wir dann in Skaidi. Die
Lakslizenzen beginnen hier um 18:00h und werden in einer Lakslotterie verlost.
Um 17:00h trifft man sich am Skaidihotel auf einen Klönschnack und die anschließende
Lotterie. Man trägt sich in die Liste der Zone ein, in der man fischen möchte.
Sollte es mehr Interessenten geben als Plätze in der Zone so entscheidet das
Los wer fischen darf. Schaut man sich die Statistik des Repparfjordelva an so
fällt auf, dass die blaue Zone die meisten Fische hervor bringt. Allerdings hat
die blaue Zone, die sich von dem berühmten Sea-Pool bis kurz vor den Ort Skaidi
erstreckt, auch den größten Befischungsdruck. Wir entschieden uns für die rote
Zone und bekamen beide eine Lizenz. Der Reppar ist zwar ein sehr guter, aber
auch eher teurer Fluss. 500NOK + 200NOK kostet die Tageskarte. Ein wenig
unverständlich ist die Tatsache, dass es eine Preisstafflung für die Karten
gibt. Finnmarker zahlen 150NOK, Norweger zahlen 300NOK und die Touristen zahlen
500NOK. Eine ähnliche Preispolitik gibt es auch für andere Lachsflüsse in der
Finnmark. Wie dem auch sei, wir freuten uns riesig auf die ersten Würfe an
diesem wunderschönen, glasklaren Fluss.
Natürlich nutzten wir die Gelegenheit
unsere neuen Winston-Switchkombos auszuprobieren. Es war unbeschreiblich.
Endlich nach so langer Vorbereitung standen wir in dem Fluss, der uns schon so
lange fasziniert hatte. Der Wasserstand war zwar alles andere als optimal, doch
die Temperatur ist in den vergangenen Tagen deutlich gefallen und es begann zu
regnen. Und es dauerte gar nicht lang, da nahm der erste Grils die Minitube.
Ein schöner Fisch von 2,5kg der uns am nächsten Tag ein super Mittagessen
bescheren sollte.
Zum Begiessen ein Schlückchen Single Malt einen edlen Zigarillo. Und weiter ging’s... Wenig später bekamen wir einen weiteren Biss doch konnten den Fisch leider nicht haken. Das war ein Auftakt nach Maß. Wir fischten bisher erst knapp 90min und waren schon hoch zufrieden. Es nieselte/regnete unaufhörlich doch das hat unsere Laune nur verbessert. Nach einem leckeren Abendessen über Cornys mobilem MSR Brenner am Fluss ging es weiter. In unserem zweiten Frame lächelte uns ein super Pool an. Nach einigen wenigen Würfen wurde die kleine Green Highlander Tube heftig attackiert und einige Sekunden später schraubte sich ein guter 3-4kg blitze-blanker Fisch aus dem Wasser. Wahnsinn!!! Nach einigen weiteren Sprüngen dachten, wir, dass der Spuk schon vorbei sei. Der Haken saß super. Doch plötzlich ohne erkennbaren Grund schlitzte der Haken aus.
#!?##+*!%$?!!!
Naja, man kann nicht alles haben...
Aber schade war’s trotzdem.
Richtig dunkel wurde es hier noch nicht. 150km
südlich des Nordkaps konnten wir Anfang August noch die ganze Nacht fischen.
Wir fischten die rote Zone stromab. Begonnen hatten wir am Zonenübergang zu
Zone braun und mittlerweile haben wir schon einige sehr schöne Pools entdeckt.
Die rote Zone zieht sich durch ein schönes Tal, so dass viel Zeit und viele
tolle Angelplätze zur Verfügung stehen. Kurz vor der Hängebrücke am Ausgang des
Tals liegt ein sehr tiefer und schöner Pool. Hier konnten wir zum ersten Mal
auch Fischaktivität sehen. Viele Lachse schienen hier auf den weiteren Aufstieg
zu warten. Ab und zu schraubte sich ein Fisch der 10kg klasse aus dem Wasser
und sorgte bei uns für einen Pulsschlag jenseits der 200bpm. Wir fischten ca. 1
Stunde bis wir einen guten Fisch haken konnten. Wieder ein blanker Fisch von
3-4kg der einen tollen Drill lieferte und wieder released wurde.
Was für eine Nacht! Wir legten eine Pause ein, damit wir in den frühen Morgenstunden wieder angreifen konnten. Leider brachten die Morgenstunden nichts weiter ein. Also hieß es um 17:00h wieder Lakslotterie.
Diesmal wollte wir eine neue Zone ausprobieren und
entschieden uns für die braune Zone. Die braune Zone ist die nächste Zone
stromauf nach der Roten und windet sich durch ein kleines Tal mit vielen
Stromschnellen und tollen tiefen Pools. Die braune Zone ist landschaftlich eine
Augenweide und es war ein besonderes Erlebnis hier Fischen zu dürfen.
Leider waren die Fische nicht besonders aktiv und standen tief in den Pools. Es waren mit uns einige Angler unterwegs, aber außer einigen kleineren Grilsen konnten wir keinen Fisch an der Oberfläche sehen, geschweige denn haken. Also ging Tag 2 am Repparfjordelva ohne Lachskontakt für uns zu Ende.
Bei der nächsten Lotterie konnten wir uns 2 Karten
für die begehrte Zone blau sichern. Das Wetter war allerdings alles andere als
Lachs-Angel-Wetter. Es wurde warm, blauer Himmel und immer weniger Wasser im
Fluss. Die ersten Pools des Reppar sind immer einen Versuch wert. Hier gab es
ausreichend Aktivität und bei auflaufendem Wasser stiegen stets frische auf.
Doch egal was wir probierten, es lief irgendwie nichts. Kleine Fliegen, große Fliegen, Leichte oder Beschwerte, Hitch oder Trockene in den verschiedensten Versionen konnten keinen Lachs zum Biss bewegen. Nach vielen frustranen Stunden bekamen wir schließlich endlich einen Biss eines guten Fischs im Sea Pool den wir aber nach ein paar Sekunden in einem großen Schwall verloren. Wenig später gab’s noch einen Nachläufer und das war’s mit der berühmten Zone blau. Tja, nach furiosem Auftakt hat unsere Fischerei ziemlich nachgelassen. Zugegebenermaßen lag es mehr am Wetter als an unserem Unvermögen. Zumindest glauben wir das. Also wohin mit unseren Heldentaten. Natürlich haben unsere umfassenden Recherchen mit stundenlangem Studium der Fangstatistiken der vorangegangenen Wochen alle Flüsse der Umgebung beleuchtet. Und als nächstes stand der Stabburselva in der Porsanger Kommune auf dem Plan. Als fuhren wir die 60km zum Stabburdalen Resort. Und dann begann das Drama...
Der Stabburselva ist ein wunderschöner Fluss der auf jeden Fall eine Reise wert ist. Leider haben wir bei der Auswahl der besten Lizenzen einen großen Fehler gemacht.
Der lachsführende Teil des Stabburselva ist ca. 12km lang und in einige wenige Zonen eingeteilt wovon die Zone 1 und 2 die vielversprechendsten sind. Die offizielle Kartenvergabe findet im Nationalparkbüro an der Brücke über den Stabbur an der E6. statt. Leider sind die Touristen wieder angeschmiert, da die Kartenpreise für Ausländer bei 600NOK liegen. Wir fanden die Kartenpreise ein wenig überzogen und zogen es vor die Karte des Campingplatzes für 300NOK zu kaufen. Die Karte bezieht sich auf einen nicht durchgängigen Flussabschnitt. Es sind mehrere kleinere Abschnitte an beiden Flussufern. Die Bedingungen waren eigentlich sehr gut. Die Meerforellen waren im Fluss und es wurden in den vergangenen Tagen einige schöne Fische gefangen. Eigentlich wollen alle in der Zone 1 fischen, doch die Campingplatzkarte für die Zone 1 beschränkt sich auf wenig und nicht sehr vielversprechende Abschnitte, so dass die Zone 2 hier für uns sicher die bessere Wahl war. Noch konnten wir nicht ahnen, worauf wir uns eingelassen hatten. Die nette und hilfsbereite Norwegerin hatte uns einen Fußmarsch von ca. 6km versprochen, der uns aber nicht abschreckte, da dafür ein super Fluss in unberührter Natur weit ab vom Schuss mit dicken Lachsen auf uns warten sollte.
Aber........
Das große ABER kommt noch. Zunächst ging’s wieder voller Enthusiasmus ans Werk. Was so ein Stellungswechsel so ausmacht. Am Reppar war die anfängliche Euphorie schnell blankes Entsetzen umgeschlagen. Nun lag ein neues „Abenteuer“ vor uns. Wir stellten uns auf einen sehr langen Fußmarsch ein so wurde das Gepäck sorgfältig gepackt. Und los ging’s! Da der gewünschte Regen immer noch auf sich warten ließ, bestritten wir die ersten Kilometer Fußmarsch bei strahlendem Sonnenschein, gefühlten 30Grad und mit durchgeschwitzten Klamotten. So ein Marsch in Watklamotten ist eine echte Herausforderung und nervt tierisch!!! Das Stabburdalen selbst ist eine Augenweide und wir sind sehr froh einmal hier gewesen zu sein. Wir haben noch nie so viele Pilze auf einem Haufen gesehen wie hier. An jeder Ecke wuchsen riesige Birken- und Steinpilze!!! Lecker!!! Ständig liefen Rentiere über den Weg, eine Schneeeule begrüßte uns freundlich und ab und zu konnten wir einen Seeadler über dem Fluss kreisen sehen. Nach einigen weiteren Kilometern hatten wir einen schönen Blick auf den mäanderartigen Flusslauf des Stabburselva. Nur eine Sache war merkwürdig... Der Campingplatz auf dem wir residierten lag direkt am Fluss. Natürlich haben wir eine intensive Gewässerbegehung durchgeführt um das optimale Gerät auf unseren Fußmarsch mitzunehmen. Dort an der Mündung war der Fall klar und eine Sache für unsere Switch-Kombos. Hier ca. 6km von der Mündung entfernt ist der Fluss deutlich breiter und definitiv ein Fall für die leichte 2Hand (#8-9). Die lagen aber sicher verstaut im Auto!!! Nun gut, muss auch so gehen!
Wir kraxelten ins Tal hinunter zu einem sehr schönen
Pool und aßen erst einmal zu Abend bevor es ans Werk ging. Der Fluss war
wirklich eine Augenweide.
Schade, dass wir nicht an den viel versprechensten
Stellen nicht angreifen durften. Also ging es die Trampelpfade am Flussufer
lang bis wir die ersten für uns fischbaren Abschnitte erreichten. Leider wurde
der Bereich schon von einigen Anglern vom anderen Flussufer befischt und somit
vielen uns die dicken Blinker und Wobbler direkt vor die Füße. War also auch
nicht die Fischerei, die wir vorgestellt hatten. Deshalb beschlossen wir weiter
stromauf zu laufen in der Hoffnung einen tollen Pool ganz für uns allein zu
haben. Und siehe da... Wir fanden tatsächlich wenig später einen tollen Pool
ganz für uns allein. Die Bedingungen waren perfekt. Wir fischten vom für
Rechtshänder entspannteren linken Flussufer (stromab geschaut) und hatten die
tiefe Rinne auf unserer Flusshälfte. Ab und an sprangen ein paar Grilse in
Wurfweite und so konnten wir den ersten seriösen Frame fischen.
Hochkonzentriert ging es ans Werk und wir versuchten in der untergehenden Sonne
den ersten Stabburlaks zu haken. Die Stabburlakse sind ein spezieller
Lachsstamm der deutlich gedrungener ist als die anderen Lachsstämme der
Finnmark. Diese massiven Lachse erreichen erstaunliche Gewichte bei geringer
Größe und sind echte Kraftpakete. Aber wir müssen hier wie die Blinden von der
Farbe schreiben, da wir leider kein Glück hatten. Wir beackerten diesen Pool
für ca. 1,5h und entschlossen uns dann für die Sichtung der restlichen Strecke.
Leider wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass dies auf unserer
Strecke der beste und schönste Pool war und der Rest sich nicht so wirklich
lohnen würde. Immer weiter drangen wir ins Stabburdalen ein und bei jedem
Schritt wuchs die Ernüchterung vor dem drohenden Heimweg. Aber schließlich
ließen wir uns nicht entmutigen und marschierten weiter. Ab und zu mal eine
Stelle, die wir befischen durften und die einigermaßen aussah. Aber für mehr
als ein paar Würfe konnten wir uns nicht motivieren. So langsam schwand die
Hoffnung hier das ersehnte Lachsglück zu finden. Dann gab es noch den absolut
demütigenden Todesstoß. Wir entdeckten plötzlich einen Flussabschnitt, den wir
einfach nur als „traumhaft“ beschreiben können. In einigen wunderbaren Kurven
zeigten sich die schönsten Pools, die wir bisher am Stabburselva gesehen
hatten. Natürlich durften wir hier wieder nicht fischen. Aber das Beste kam
noch... In diesem Wahnsinnsabschnitt trafen wir den Besitzer dieser
Privatstrecke. Nach einem kleinen Smalltalk rückte er mit der Sprache heraus
und teilte uns mit, dass er heute bereits einen schönen Grils gefangen und eine
15kg+ Lachs verloren hatte. Und um uns den finalen Todesstoß zu versetzen
zeigte er uns ein Bild auf seinem Handy. Diesen Lachs hatte er gestern gefangen
und auf ca. 23kg geschätzt. Was für ein Fisch!!! Irgendwie hatten wir gehofft,
dass uns der nette Herr erlaubt ein paar Würfe in seiner Zone zu machen.
Pustekuchen!!! Und nach einigen weiteren sehnsüchtigen Blicken ging es weiter.
Nur leider kam da nichts vielversprechendes mehr, so dass wir nur noch einen
kleinen Beat abfischten bevor wir am Ende unserer Zone ankamen.
Nun endlich realisierten wir, dass uns jetzt der ca. 10km Fußmarsch zurück zum Campingplatz anstand. Ca. 90min später und gefühlte 20 Blasen am Fuß später erreichten wir endlich das lang ersehnte Zelt. Das Abenteuer Stabburselva war für uns frustran und zum abgewöhnen. Fazit: Wenn nochmal Stabburselva, dann lieber die teure Karte kaufen!!!
Wir wussten am nächsten morgen nicht wie es weiter gehen sollte. Erst einmal den Ganzkörpermuskelkater in die Gänge bekommen... Auf die teure Karte hatten wir keine Lust, so dass wir wieder das Weite suchten um an einen anderen Fluss zu fahren. Bereits auf dem Weg konnten wir nicht am Repparfjordelva vorbei fahren. Wir wollten diesem Fluss noch eine weitere Chance geben. Also erneut Fischlotterie und ab in die bewährte Zone Röd. Leider hatten wir immer noch das Pech an den Hacken. Der Wasserstand war weiter gefallen und die Stimmung war am Boden. So langsam wäre mal wieder ein Fischkontakt fällig damit sich die Laune bald mal wieder heben würde. Die ersten Pools die noch vor einigen Tagen einige Kontakte hervor brachten, waren wie leer gefegt. Keine Anfasser, keine Oberflächenaktivität, nichts kein gar nichts! Einen Trumpf hatten wir noch im Ärmel. Der Superpool oberhalb der Hängebrücke in der roten Zone. Und tatsächlich waren noch einige Lachse im Pool. Doch leider waren die restlichen Lachse auch nicht in Beißlaune. Wir haben wirklich alles probiert, alle Fliegen, sämtliche Techniken, einfach alles. Es war wie verhext. Plötzlich ohne Vorahnung nahm ein guter Lachs die Sunray Shadow. Ein paar Sekunden später konnten wir feststellen, dass es nicht nur ein guter, sondern ein sehr guter Lachs war, der da am anderen Ende der Schnur kämpfte. Und da war auch schon der erste Sprung! Wahnsinn!!! Ein Riesenlachs der 15kg Klasse!!! Der Haken saß gut und so langsam beruhigte sich der Lachs. Alles unter Kontrolle! Dann nahm er wieder Fahrt auf und legte einen super Sprung hin. Und da war es passiert, Schnurbruch!!!
!“?#*!?###
Völlig fertig blickten wir auf die gerissene Schnur.
Unfassbar, die Running Line war gerissen. Wenn das Vorfach gerissen wäre, OK.
Wenn der Haken ausgeschlitzt wäre, ebenfalls OK. Aber eine gerissene Running
Line!?!?! Unglaublich!!! Die Stimmung war zum heulen, zumal der Schusskopf
natürlich weg war. Mehrere Minuten saßen wir da und starrten auf die nutzlose
Rolle mit Backing und dem Rest Running Line. Dann versuchten wir den Floating
Schusskopf irgendwo zu entdecken. Und siehe da der Haken schien noch zu sitzen.
Der Lachs stand am Eingang des Pools und wir konnten den Schusskopf in der
Strömung spielen sehen. Ein wenig später konnten wir in mit der Rute auf dem
Wasser heben und nahmen die Schnur auf Spannung. Sofort ging der Tanz weiter
und er Lachs sprang erneut. Die Schnur riss erneut. Diesmal da wo sie reißen
sollte, nämlich am Haken. Wenigstens hatten wir den Schusskopf wieder und eine
tolle Geschichte zum erzählen. Für diejenigen, die es interessiert, es war eine
Ken Sawada Flat Beam Running Line. Also ungeplante Pause und erst mal zum Auto
die Running Line neu einspleißen. Doch der Rest des Tages brachte nichts weiter
ein. Naja, retrospektiv hatten wir wenigstens Fischkontakt. Wir entschlossen
uns aber dazu dem Repparfjordelva nun endlich den Rücken zuzukehren. Wir fuhren
wieder in Richtung Westen in die Troms und wollten einen kleinen Abstecher an
den Kvaenangen machen. Direkt im Mündungsbereich liegt Björkenes Camping am
Kvaenangenselva.
Geir Johansen ist sehr hilfsbereit und kennt den Fluss wie seine Westentasche. Bereitwillig ging er mit uns an den Fluss und zeigte uns die besten Stellen. Er wusste auch genau wie viele Lachse in welchem Pool standen. Er geht mehrfach am Tag nachschauen und wusste alles. Leider war der Kvaenangen auch vom niedrigen Wasserstand gebeutelt. Der Kvaenangen ist im Bereich des Statskogs in 2 Zonen eingeteilt und die Karten sind preislich OK mit 180NOK. Da wir nur eine Nacht bleiben entschlossen wir uns für die Privatstrecke von Geir. Wir wären dort im Verglich zu den anderen Zonen allein und hätten einige schöne Pools zu Verfügung in denen einige Lachse auf den weiteren Aufstieg warteten. Wir konnten sogar ein paar Fische in der 4-6kg Klasse sehen. Die übliche Desinfektion wurde übrigens sehr gewissenhaft von Geir durchgeführt. Er ist mit Leib und Seels dabei und war sehr nett hier fischen zu dürfen. Nach Zigarre und Single Malt ging es ans Werk. Aber Glück hatten wir hier auch nicht. Wir fischten bin in die Nacht, konnten aber keinen Fisch haken. Wir konnten genau beobachten welchen Effekt unsere Fliegen im Pool hatten. Doch außer Unruhe brachten die Fliegen nichts in den Pool. Fluss Nr. 3 war also auch eine Nullnummer. Wobei man sagen muss, dass wir auch wenig am Kvaenangen gefischt hatten. Ok, die Nettofischzeit war trotz nur eines Frames am Kvaenangen deutlich größer als die am Stabburselva.... Doch davon fangen wir hier nicht mehr an!!!!
Am Morgen ging es jedenfalls weiter Richtung Westen.
Wir fuhren südlich an Tromsö vorbei nach Sjövegan zum Salangselva. Hier
angekommen mussten wir uns erst mal mit der etwas eigenwilligen Kartenlotterie
vertraut machen. Man kauft eine kleine Karte in EC Karten Format, schreibt
seinen Namen darauf und wirft sie in den Lotteriekasten wo für jede Zone ein
eigener Einwurf vorhanden ist. Wir entschieden uns für die Zone 2, das
nördliche Ufer der Flussmündung. Weitere gute Zonen für Fliegenfischer sind die
Zone 1, 3, 7 und 8. Man darf bei der Lotterie nicht nervös werden. Hier tauchen
jede Menge Angler auf, wobei die meisten lieber zu Ansitzangeln an den beiden
Seen vor Ort sind. Wir sind an einem Freitag angekommen, so dass die Anzahl
Bewerber für unsere Zone nicht gerade klein war. Doch nach den letzten Tagen in
denen wir vom Pech verfolgt waren hatten wir nun zumindest Losglück und wurden
beide aus dem Lostopf für Zone 2 gezogen. Die Zone 2 teilten wir uns mit 3
anderen Fliegenfischern. Die Preise für die Tageskarte ist ebenfalls moderat
mit 100NOK. Hoch motiviert wurde erneut aufgetackelt. Schon wenig später war
klar, dass die Schneidertage jetzt vorbei zu sein schienen. Schon nach kurzer
Zeit konnten wir die ersten kleineren Meerforellen landen.
Meerforelle war zur
Zeit der Hauptfisch. Die Saiblinge waren zum größten Teil Anfang Juli schon
durch und nun war Zeit für den hauptsächlichen Meerforellenaufstieg. Wir
fischten eher klassisch auf Mefo mit 7er Einhandrute und kleinen Doublehooks,
wie zum Beispiel Stoats Tail, Munros Killer oder Cascade. Doch als wir den
Hauptpool an der Brücke abfischten kam uns die Idee auf kleinere Fliegen
umzusteigen. Wir konnten einige größere Meerforellen beobachten, die
oberflächennah standen und teilweise stiegen. Also in der Dämmerung auf kleine
Black Zulus umgebaut und siehe da, es lief bedeutet besser. Wir bekamen
deutlich mehr Bisse und was erstaunlich war, die Durchschnittsgröße stieg an.
Wir konnten in der ersten Nacht einige schöne Mefos auf die kleinen Trockenen
fangen.
Wir fischten sie quer zur Strömung, so dass wir sie anfangs als
Trockenfliege und dann als Nassfliege weiter fischen konnten. Auf die
Nassfliegen Variante bekamen wir die meisten Bisse. Doch nicht nur Meerforellen
waren im Fluss. Schon bei der Anreise konnten wir im Pool an der Brücke einige
schöne Lachse beobachten. Und ein Norweger konnte gegen Mittag einen ca. 5kg
Farmlachs haken und landen. Doch erst einmal genossen wir die Fischerei mit
leichtem Gerät auf schöne, blitze blanke Meerforellen. Endlich wieder
Fischkontakte. Zu lange haben wir darauf gewartet. Zufrieden ging es gegen
2:00h in unsere luxuriöse 2-Mann-Zelt-Unterkunft. Doch im Vergleich zur
Übernachtung im vollgepackten Toyota Yaris war dies eine wahre Offenbarung.
3h
Stunden später standen wir wieder am Fluss. Diesmal hatten wir unsere Black
Zulus gegen 14er Adams ausgetauscht und die Mefos waren weiter in Beisslaune.
Doch irgendwie liessen uns die Lachse nicht los. Ab und an war viel Aktivität
im Pool und manchmal schraubten sich einige schöne Lachse aus dem Wasser. Was
soll es!?! Abwechselnd versuchten wir vom Brückenpfeiler den Lachspool
abzufischen und es dauerte nicht lange bis ein guter Fisch eine Sunray Shadow
Mini Tube inhalierte. Der Fisch nahem sofort viel Schnur und ging ins Backing.
Da blieb nur der Sprint hinterher. Leider war der Weg vom Brückenpfeiler zurück
ans rettende Ufer mit einigen tiefen Gumpen gepflastert. Und genau so einen
erwischt man halt, wenn man nicht aufpasst. Und da war’s passiert. Plötzlich
schaut nur die Rute aus dem Wasser. Alles halb so wild wenn dabei nicht das
neue iPhone einem unter-Wasser-Belastungstest unterzogen wurde. Das wurde Gott
sei Dank erst später bemerkt, denn erst mal hing der Lachs noch. Mittlerweile
waren gut 100m Schnur draußen und die mussten erst einmal zurück auf die Rolle.
Einen Sprint am Ufer und 20 Minuten später war er in Reichweite und der Drill
näherte sich dem Ende. Und schließlich konnten wir einen wunderschönen
Wildlachs von ca. 7kg landen und nach kurzem Fototermin releasen.
Das war alles
super soweit, wenn da nicht das iPhone wäre. Nun konnten wir es schließlich eh
nicht mehr ändern. Zwischenzeitlich konnten wir noch eine schöne 50er Mofo
landen und nach dem die Sachen wieder trocken waren ging es gegen Abend nach
erfolgreicher Lachslotterie wieder in Zone 2 ans Werk.
Diesmal stellten wir das
Gerät um und fischten mit den 4er Ruten und Trockenfliegen. Damit erlebten wir
eine super Fischerei und konnten viele schöne Meerforellen bis 3kg damit
fangen.
Am 3. Tag gelang uns noch ein Meisterstück. Auf eine 14er Adams konnten
wir einen starken Fisch haken. Zuerst dachten wir es würde sich um eine starke
Meerforelle handeln, doch nach dem 15minutigen Drill war klar, dass hier ein
schöner Grils die Fliege nahm.
Was für ein Abschluss!!! Leider war der Urlaub nun vorbei. Wir hätten gern noch weiter am Salangselva gefischt doch der Fluss ist von Montag 15:00h bis Dienstag 18:00h gesperrt. Also machten wir uns auf den Weg Richtung Tromsö, denn der Flieger ging bald...
Wir waren das erste Mal in Nordnorwegen und sind uns sicher...Dies war nicht das letzte Mal!!!
Skit Fiske!!!
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