Doc Rods Flyfishing




Jeder, der sich unserem Hobby widmet kennt das Spiel…
Bis ins kleinste Detail geplante Angeltrips oder-urlaube laufen leider nicht im Entferntesten so wie erhofft und so genannte Notnägel, z.B. spontane Tagestrips ans Wasser, eigentlich egal wohin, entpuppen sich als unvergessliche Stunden am Wasser. Wie auch immer… Ich glaube, dass gerade solche Tatsachen dazu führen, dass unser Hobby so vielfältig, spannend und eben unberechenbar ist. Genauso ging es uns, als wir vor lauter Frust und Angelentzug unbedingt einen Trip an die Bode machen wollten. Die Vorzeichen standen mehr als schlecht. Am Nachmittag Spätdienst hieß für uns viel zu früh aus den Federn und das seit Tagen beständige Mistwetter sorgte auch nicht gerade für einen Motivationsschub. Irgendwie haben wir es geschafft morgens im stockdunkeln im Auto zu sitzen und auf der Anfahrt im strömenden Regen darüber nachzudenken, wie schön es doch jetzt im molligen Bettchen wäre. Was soll es? Schließlich ist die Saison an der Bode bereits am 14.09. zu Ende und wir wollten gern noch einen Versuch wagen, auch wenn die sich die Bode bei unseren letzten Besuchen nicht gerade von ihrer besten Seite gezeigt hat… An guten Tagen überfischt und die Durchschnittsgröße der Forellen lag irgendwo zwischen bei 20cm. Das gepaart mit den schon auf der Anfahrt beschrieben äußeren Umständen lässt einmal mehr die Frage zu: „Was machen wir hier eigentlich???“ Naja, nun sitzen wir schon mal im Auto…

Die nicht ganz so euphorische Stimmung war nach den ersten 3-7 Kaffee verflogen und die Skepsis ist immer weg wenn wir am Wasser sind und auftacklen. Man freut sich wie ein Schneekönig darauf, gleich die Schnur von der Rolle zu ziehen und die ersten Würfe zu machen. Vielleicht geht ja doch was?

Es war angenehm draußen, nicht zu kalt. Der Regen ließ langsam nach und wir begannen damit unsere Lieblingsstellen abzufischen. Hier und da stieg bereits die ein oder andere Forelle, aber wir beackerten die Gumpen erst einmal mit der Nymphe. Es dauerte nicht lange und wir konnten die ersten kleineren Forellen landen. Es lief wie erwartet… Doch wenig später, nach anfänglichem Mistrauen es würde sich um einen Hänger handeln, entpuppte er sich als stattliche gut 40er Bachforelle.



Damit hatten wir nicht gerechnet. Klar sind solche Fische immer möglich, aber in der Vergangenheit selten geworden. Das ist doch mal ein Auftakt. Und weiter ging’s! An dieser Stelle ging aber leider nicht mehr viel. Also beschlossen wir ein wenig stromab zu laufen und ein paar Würfe an einem alt bekannten Abschnitt zu machen und was sich uns hier bot, war einfach herrlich. Die Forellen präsentierten sich in Beißlaune und jede Drift unserer Nymphe wurde mit einem Biss quittiert. Wir fischten mit Kupferkopf Phaesant Tail Imitationen in der Deaddrift. Vor allem die Durchschnittsgröße der Forellen überraschte uns. Die meisten Fische waren über 30cm lang, gut im Futter und wunderbar gezeichnet. Gelegentlich gesellte sich sogar noch der ein oder andere stattliche Regenbogner hinzu.



Es war wirklich erstaunlich. Um unter der Vielzahl der kleineren Fische mal eine „bessere“ zu fangen, haben wir uns so manche Stunden um die Ohren gehauen und wir haben daher in den vergangenen Jahren der Bode nicht mehr die besondere Aufmerksamkeit geschenkt. An diesem Tag war alles anders. Und es ging noch weiter… Praktisch an jeder Stelle konnten wir schöne Fische überlisten. Highlights waren ein 45er Regenbogner und eine wunderbar gezeichnete 40 Bachforelle zum morgendlichen Abschluss.



Es war ein herrlicher Morgen, zumal die Sonne sogar rauskam und sich seit den frühen Morgenstunden kein Regentropfen mehr hat blicken lassen. Nach all den schönen Fischen fiel uns auf, dass mit der eigentliche Grund, warum wir an die Bode gefahren sind, noch nicht erfüllt war. Wir wollten gern noch ein paar Würfe mit der Trockenen machen. Hierzu ging es an unsere „Spezial-Rieselstrecke“, an der eigentlich immer Aktivität zu sehen ist. Dem war auch so, aber leider saß uns die Zeit im Rücken, so dass nur eine halbe Stunde Zeit blieb herauszufinden, wie der Hase läuft. Wir fingen ein paar kleinere Fische und es dauerte ein wenig, bis wir feststellten, dass die Forellen Emerger nahmen. Da war es leider schon zu spät und wir mussten die Segel streichen. Schweren Herzen zogen wir von Dannen. Da wär mit Sicherheit noch einiges gegangen. Aber was soll’s… Es war ein super Angelmorgen!!! Der anschließende Spätdienst war ausgelaugt und kaputt ein besonders Erlebnis. Da geht man schon mal auf der Felge. Scheiß drauf!!! Das war’s wert!!!